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Verantwortungsbericht 2014_2015

Von Energie bis Beleuchtung Um die vielfältigen Aufgaben der wachsenden Stadt zu erfüllen, haben die Stadtwerke-Unternehmen im Berichtszeitraum 2014 / 2015 bereits eine Reihe von konkreten Projekten der Daseinsvorsorge baulich Angriff genommen worden. Wärmespeicher – „Potsdams größte Thermosflasche“ Im Rahmen seiner „Strategie EWP 2020“ errichtet das Unternehmen am Heizkraftwerk Potsdam-Süd den oberirdischen Wärmespeicher, der allen Fernwärmekunden zugute kommt. Damit entsprechen wir zu‑ gleich den Forderungen der Energiewende nach mehr Flexibilität bei konventionellen Energieversorgungssystemen, bei denen Speicher zunehmend an Bedeutung gewinnen. Baubeginn war am 18. Juni 2014. Investiert werden rund 11,6 Millionen Euro. Das mit Erdgas betriebene Heizkraftwerk Potsdam-Süd, das rund 90 Prozent des jährlichen Strombedarfes sowie circa 95 Prozent des Fernwärmebedarfes der Landeshauptstadt produziert, wird durch den Wärmespeicher noch effizienter. Vor allem, weil der Speicher für umgerechnet 1.200 Megawattstunden Wärmeleistung eine flexible und damit ökonomischere Fahrweise des HKW Potsdam-Süd erlaubt. In Schwachlastzeiten kann der Betrieb des Heizkraftwerkes unterbrochen werden. Das heiße Wasser für das Fernwärmenetz wird dann direkt aus dem riesigen Kessel eingespeist. Zum Nachheizen ergänzt eine Elektrodenkesselanlage den Wärmespeicher. Dafür wird Ökostrom beziehungsweise günstiger Nachtstrom verwendet. Mit dem Wärmespeicher, der Ende Oktober 2015 in Betrieb gehen soll, werden an diesem Standort jährlich Emissionen in Höhe von 10.000 Tonnen Kohlendioxid vermieden. Zugleich erhöht sich die Versorgungs- sicherheit. Neben der höheren Sicherheit für die Wärmeerzeugung entlastet der Speicher die Stromnetze. Durch die zeitliche Entkopplung der Wärmebereitstellung von der Stromerzeugung kann Strom bei der EWP künftig genau dann produziert werden, wenn Bedarf besteht. Blockheizkraftwerk Zeppelinstraße Mit dem Bau eines hochmodernen Blockheizkraftwerkes am Standort Zeppelinstraße 135 leistet die EWP einen weiteren Beitrag für eine nachhaltige Energieversorgung der Potsdamer. Ziel der Mitte Januar 2015 gestarteten Baumaßnahme ist es, das Heizwerk um ein zusätzli- ches erdgasbefeuertes BHKW mit einer Leistung von 9,5 Megawatt zu erweitern. Bei einem Brennstoffausnutzungsgrad von 94,3 Prozent erzeugt das BHKW vor Ort effizient und sauber Strom und Wärme gleichzeitig. Eingebettet wird es in ein mit Klinkern verkleidetes Ge‑ bäude, das sich in das vorhandene architektonische Umfeld einfügt. Fernwärmeverdichtung Mit dem Bau des neuen erdgasbefeuerten Heizkraftwerkes haben Stadt und EWP nachhaltig in die Umweltverbesserung investiert. Jetzt geht es darum, das möglichst viele Verbraucher zur Auslastung der bereit‑ gestellten Kapazitäten beitragen. Über das in sich geschlossene, von der EWP betriebene Netz werden rund 60 Prozent des hiesigen Woh‑ nungsbestandes beheizt. Damit erzeugen mehr als die Hälfte aller Potsdamer Heizungen am Ort der Wärmelieferung keine Emissionen. Zugleich können wir mit unserem Netz die Abwärme nutzbringend verwerten. Und: Die heutige Gesetzgebung betrachtet die Fernwärme aus Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen ausdrücklich als Ersatzmaßnahme für Erneuerbare Energien. Fernwärme ist also nicht nur wirtschaftlich attraktiv, sondern auch ökologisch unverzichtbar. Zu geplanten Maß‑ nahmen zählen weiterhin die Errichtung von Nahwärmeinseln und die Einbindung kleiner Gas- und Dampfkraftwerke mit Kraft-Wärme-Kopp- lung in das Fernwärmenetz. Im Rahmen des im Energiekonzept „Strategie EWP 2020“ vorgesehe- nen Ausbaus der Fernwärme wird die Paul-Neumann-Straße an das Fernwärmenetz angeschlossen. Die Erschließungsarbeiten begannen Anfang Januar 2015 und dauern voraussichtlich bis September 2015. Vier alte Ölkessel im Heizhaus vor Ort werden durch die umweltfreund- liche Fernwärme abgelöst. Die neue Fernwärmeleitung wird abschnitts- weise verlegt. Umspannwerk Golm Seit Juni 2015 wird in Golm gebaut. Hier entsteht derzeit ein weiteres 110/10-kV-Umspannwerk. Errichtet wird es von der Netzgesellschaft Potsdam GmbH (NGP), einem Tochterunternehmen der EWP. Das neue Umspannwerk, das seinen Betrieb im November 2015 aufnehmen soll, trägt dem wachsenden Strombedarf im Norden der Landeshauptstadt Rechnung. Im Potsdamer Hochspannungsnetz werden somit künftig sechs 110/10-kV-Umspannwerke betrieben. Die Neuinstallation er‑ möglicht, die technischen Standards auf der 10-kV-Spannungsebene weiter auszubauen und eine einheitliche Mittelspannungsebene zu schaffen. Mit dem Neubau schaffen wir eine dritte 110-kV-Einspeise- möglichkeit in das Potsdamer Netz und leisten damit einen Beitrag für noch mehr Versorgungssicherheit. Das neue Umspannwerk Golm entsteht außerhalb der Wohnbebauung und berücksichtigt selbstver- ständlich die Vorschriften des Lärm- und Immissionsschutzes. 110-kV-Ringschluss Das Potsdamer Hochspannungsnetz der NGP, das die nachgelagerten Mittelspannungs- und Niederspannungsnetze der Stadt mit Strom versorgt, wird in sich geschlossen. Dazu entsteht eine Verbindung zwischen den Umspannwerken Nuthe und Zeppelinstraße. Da die geplante neue Trasse unter anderem auch durch die Havel führt, kommt der 600 Meter lange Düker zur Unterquerung zum Einsatz. Das Projekt liegt im Zeitplan und soll im November/Dezember 2015 fertiggestellt werden. 22

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